WIR ÖFFNEN RÄUME

So lautet der Slogan des neuen Förderprogramms des Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung.

Wie notwendig diese Räume sind, zeigen verschiedene Studien der letzten Jahre mehr als deutlich. Die Demokratie als Staatsform befürworten fast alle Menschen in Deutschland und können sich keine bessere Form der politischen Führung vorstellen.

Demokratie als Gesellschaftsform, als Teil des eigenen Lebens, des Alltags oder der sozialen Beziehung erleben dagegen nur sehr wenige Menschen. Die letzten Jahre der verschiedenen „Krisen“ haben dieses weitaus länger bestehende Defizit für sehr viele Menschen deutlich gemacht. Vor allem junge Menschen fühlen sich kaum bis gar nicht an gesellschaftlichen Prozessen beteiligt und das obwohl doch einiges im Bereich Jugendbeteiligung auf gesetzlicher Ebene passiert ist.

Hinzu kommt, dass es vor allem im ländlichen Raum starke Abwanderungsbewegungen vor allem junger Menschen gegeben hat und ein Großteil wichtiger Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung, Cafe´s, Jugendclubs) abgebaut wurden und nach wie vor werden.

Hierdurch sind eine Vielzahl an wichtigen Austauschräumen für die Menschen weggefallen und deshalb setzt das Programm genau dort an.

Dem Programm geht es darum, Orte des Gemeinwesens zu schaffen, die möglichst viele Menschen verbinden und zusammenbringen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Interessen und Lebenslagen.

Die Vielfalt der vor Ort lebenden Menschen soll sich genau an diesen Orten zeigen und die Notwendigkeit eines Zusammenwirkens erkennbar werden lassen. Die Menschen, die sich an diesen Orten treffen, diskutieren hier gemeinsam über die Zukunft des Dorfes, der Kommune oder des Stadtteils. Hier werden Entscheidungen mit allen interessierten und betroffenen Menschen aus dem Ort gemeinsam getroffen, damit diese langfristig tragfähig sind.

Dabei muss der Ort der Demokratie nicht zwangsläufig ein fester Raum sein. Er kann sich an wechselnden Orten zeigen oder auf viele kleine Orte verteilt sein. Hier treffen bewährte Strukturen auf neue Ideen, die ebenso ausprobiert werden können. In diesem Zusammenspiel gut funktionierender lang erprobter Formate und dem Ausprobieren neuer Ansätze, die unter anderem Verbindungen schaffen zwischen unterschiedlichen Professionen, Generationen, Traditionen, liegt eine wesentliche Stärke des Programms.

Menschen sollen zusammenkommen, sich begegnen und gemeinsam die Zukunft ihres Lebensortes gestalten.

Eine lebendige Demokratie lebt vom Mitmachen, vom Austausch, von der Auseinandersetzung – auch und gerade abseits der Parlamente.

Jedoch sorgen sich Menschen um unsere Demokratie, weil sie Spaltungen, Ausgrenzungen und Konflikte erleben.

Dabei werden ja gerade Entscheidungen vor Ort, an denen alle direkt demokratisch mitwirken können, auf besondere Art akzeptiert. Diese gemeinsamen Entscheidungen stärken das Gemeinschaftsgefühl und den demokratischen Zusammenhalt.

Doch für diese Aushandlungsprozesse braucht es neben demokratischen und innovativen Methoden in erster Linie Räume, an denen Menschen überhaupt zusammenkommen können, um gemeinsam etwas zu bewegen.

Katja Meier, Demokratieministerin

13 Orte, in Sachsen verteilt, wagen seit Anfang des Jahres 2022 dieses Experiment und verstehen sich dabei auch als eine Art Zukunftslabor. Sie dürfen bewährte Ideen weiter entwickeln, neue Formate ausprobieren, verschiedene Sparten zusammenbringen, klassische Demokratiearbeit machen und vieles mehr.

Auf den folgenden Seiten können sie die Orte und Menschen näher kennen lernen und erfahren, was passiert.

Hier geht es zur Seite des Fördermittelgebers:

https://www.demokratie.sachsen.de/orte-der-demokratie-3971.html